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Historie des SV Arendsee 1920 e.V.

Es gab bereits vor 1920 in Arendsee eine Fußballmannschaft. Sie spielte unter dem Namen "Sport-Club Schneeglöckchensc logo klein" und hatte Ihren Sportplatz an der Eisenbahnbrücke (Straße nach Thielbeer). Im März 1920 kam es dann zur Gründung des Fussballvereins SC 1920 Arendsee. Die erste Hauptversammlung fand am Donnerstag, 08. April 1920 statt. Hier wurde unter anderem der Vorstand gewählt, sowie die Männer- und Jugendmannschaft aufgestellt.

Bis zur Beendigung des 2. Weltkrieges liegen so gut wie keine Daten vor. Das einzige was existiert sind Aufzeichnungen über Spielersitzungen der 1. Männermannschaft aus dem Jahre 1930. Im Jahre 1930 waren Spieler wie Ströhla, Spahn, Schönberg, Ziems, Gädecke, Müller, Johannes, Wilke, Lüders, Woitek, Rinow und die Brüder Mittendorf in Arendsee aktiv. Als 1939 der 2. Weltkrieg ausbrach, ruhte der Spielbetrieb. Es wurde nur noch im Jugendbereich gespielt. Allerdings unter dem Namen Hitlerjugendmannschaft.

Nach Kriegsende wurde 1945 ein Neuanfang begonnen. Im ehemaligen Hotel Schünemann(später Frisör-PGH) fand die Gründungsveranstaltung statt. Unter dem Namen „Antifaschistischer Jugendverband“ wurden 2 Sektionen gegründet. Regina Lück wurde als Spartenleiterin Tischtennis und Günter Laude als Spartenleiter Fußball gewählt.Vorsitzender wurde Ernst Krüger. Bereits 1946 wurde daraus „Freie deutsche Jugend“ und daraus entstand ab 1949 die BSG Traktor Arendsee. In die BSG Traktor Arendsee war der Fußballverein bis 1990 integriert.

Günter Laude, der bis 1952 Vorsitzender des Fußballvereins war schildert, wie schwer es in den ersten Jahren nach dem Krieg war. Hier sein Bericht: Das erste Spiel nach dem Krieg fand 1946 gegen Osterburg statt. Da beide Mannschaften keine Kluften hatten, spielten wir in weissen Turnhemden und Osterburg mit freiem Oberkörper. Der Transport ging mit Fahrrädern vonstatten.

Später bekamen wir dann eine Kluft. Frau Maiburg, Leiterin des HO-Kaufhauses, zweigte von den „freien Spitzen“, welche die Bauern für ihre abgelieferten Erzeugnisse bekamen, eine schwarzen Ballen Kunstseide ab. Die Frauen vom DFD(Demokratischer Frauenbund) nähten uns die Hemden und unsere Frauen stickten die Wappen. Die schwarze Kunstseide hatte den „Vorteil“, dass man furchtbar darin schwitzte. Eine richtige Kluft bekamen wir dann erst Ostern 1948. Unser Torwart Erwin Mücke war während des Krieges in Berlin ausgebombt und hatte noch Beziehungen nach dort. Er schloss für uns 2 Spiele ab und zwar Karfreitag gegen Adlershof und am 1. Ostertag gegen den Gesamtberliner Meister Union Schöneweide.

Ein Problem war die Transportfrage. Da wir aber Kontakt zu dem Fuhrunternehmer Leinung aus Heiligenfelde hatten, legte dieser einen Möbeltransport nach Berlin so, dass wir mitfahren und beide Spiele in Berlin bestreiten konnten. Wir saßen mit unseren Frauen auf dem offenen LKW mit Anhänger zwischen den Möbeln und 12 Säcken Kartoffeln, welche wir als Tauschobjekt mitgenommen hatten, denn dafür bekamen wir in Berlin eine neue Kluft. (Sponsoren gab es noch nicht)

Es musste bei uns viel improvisiert werden. Um den Platz abzukreiden holten wir uns Sägespäne vom Sägewerk Ziems und streuten den Platz per Hand ab. Mit einem Bus zu fahren, davon konnten wir nur träumen. Ob Winter oder Sommer, es wurde alles mit dem LKW abgewickelt. Eines hatten wir allerdings. Das war eine gute Kameradschaft und Freundschaft, wobei die Worte von Sepp Herberger im Vordergrund standen: „ Elf Freunde müsst ihr sein um Siege zu erringen.“

Wie ging es nach dieser Zeit im Arendseer Fußball weiter. Im Jahre 1956 wurde das "Stadion des Friedens" mit einem Sportfest eingeweiht und das erste Spiel war gegen Traktor Kläden (bei Stendal). Es stellten sich jetzt auch die sportlichen Erfolge ein. Im Jahr der Stadioneinweihung wurde die Mannschaft Kreismeister und stieg in die Bezirksklasse auf. 1957 und 1958 wurden auch die Kontakte nach Niedersachsen aktiviert und zwar fanden Spiele gegen den SV Geestdorf statt. 1962 dann der sportliche Höhepunkt, Staffelsieger der Bezirksklasse und Aufstieg in die Bezirksklasse A. 1963/1964 leider wieder der Abstieg. Aber in der folgenden Saison wurde die Mannschaft wieder Staffelsieger in der Bezirksklasse, aber kein Aufstieg, da die Bezirksklasse A abgeschafft wurde.

1971/72 wurde der erste Umbau des Stadions des Friedens vorgenommen. In dieser Zeit wurde auf dem alten Sportplatz an der Salzwedeler Str. gespielt. Sportlich gesehen spielte unsere 1. Männermannschaft fast durchgehend in der Bezirksklasse. 1976 und 1985 stieg die Mannschaft zwar jeweils ab, aber durch den starken Zusammenhalt innerhalb des Vereines ist es jedes Mal gelungen sofort wieder aufzusteigen.

Ein sehr wichtiges Ereignis war die Errichtung unseres Sportlerheimes.Von 1976-1978 wurde unter Leitung von Sportfreund Schwarzer in kompletter Eigenleistung durch die Sektion Fußball unser Schmuckstück errichtet. Ab sofort fanden hier sehr viele Feiern statt. Erwähnenswert sind vor allem die Sylvesterfeiern, die von allen unter Federführung von Tilli Johnecke vorbereitet wurden und es wurde komplett über 2 Tage gefeiert.

Nach der Wende kam es zur Umbenennung in den alten Namen:

SV Arendsee 1920 e.V.

Wir waren wieder ein eigenständiger Verein. Zu Beginn der 90-ziger Jahre gab es wieder Kontakte nach Niedersachsen, z. B. wurden mehrere Spiele gegen Hildesheim durchgeführt bzw. die Alten Herren spielten gegen Himbergen und Gartow.

Die 1. Mannschaft hatte sich gut in der Landesklasse etabliert. 1999 begann der Umbau des Sportplatzes am Harper Weg und wurde im Jahre 2001 beendet. Das neue wunderschöne Stadion wurde mit einem Spiel gegen die Bundesligamannschaft des VfL Wolfsburg vor 1500 Zuschauern eingeweiht.

Ein besonderer Höhepunkt des Vereins war im Jahre 2006 die Ausrichtung eines Weltmeisterschaftsvorrundenspieles bei der WM für Menschen mit mentaler Behinderung. Vor ca. 2000 Zuschauern spielten am 4. September 2006: Polen- Saudi Arabien 2:0

Saudi Arabien wurde Weltmeister. Wir wurden für die hervorragende Organisation gelobt. Arendsee war bei dieser WM der kleinste Ausrichterort.

Im Rahmen der Vorbereitung auf dieses Ereignis konnte in den Jahren 2006 und 2007 das Vereinsheim aufwendig saniert werden mit sehr großer Unterstützung der Vereinsmitglieder.

Unsere wunderschöne Anlage wird in den Sommermonaten von vielen Mannschaften (auch höherklassig) für Trainingslager genutzt.

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